Risiken einer Frühgeburt

 

Die medizinische Versorgung entwickelt sich stetig weiter. Mittlerweile können Babys ab der 24. Schwangerschaftswoche überleben.

Ein Frühchen, welches ab der 28. Schwangerschaftswoche zu Welt kommt hat heutzutage eine 90%ige Überlebenschance. Ab der 32. Schwangerschaftswoche sinkt das Sterberisiko quasi auf 0%.

Ob ein Baby eine Frühgeburt in dieser Zeit überlebt hängt davon ab, wie weit die Lunge bereits ausgebildet ist. Ist die Lunge noch nicht vollständig ausgebildet kann versucht werden die Entwicklung der Lunge zu beschleunigen, noch während das Baby im Mutterleib ist. Hierfür werden der Mutter kortisonhaltige Medikamente verabreicht.

Obwohl die Grenze des Überlebens bei Frühgeborenen immer weiter nach vorne rückt, ist es fraglich, inwiefern dies im Interesse des Kindes liegt. Das bloße Überleben ist längst nicht mehr das Ziel einer Therapie von Frühgeborenen. Für die behandelnden Ärzte und die Eltern ist das Überleben des Kindes ohne Behinderungen oder bleibende Folgen von deutlich größerer Bedeutung.
Risiken, die nach einer Frühgeburt auftreten können, sind beispielsweise Hirnblutungen. Während der Geburt können plötzliche Druckunterschiede die Gefäße im Kopf des Babys überfordern und zum Platzen bringen. Diese Blutungen können im schlimmsten Fall Behinderungen zur Folge haben.
Bei sehr kleinen Frühgeborenen mit einem Gewicht unter 1000g sind die Augenlieder häufig noch zusammengewachsen sowie die Blutgefäße noch nicht vollständig entwickelt. Diese Entwicklung wird zusätzlich aufgrund des Sauerstoffgehaltes nach der Geburt unterbrochen. Dies kann zu einer Netzhautablösung führen, die mittels einer Laserbehandlung behandelt werden muss.

Ein weiteres Risiko können ernsthafte Darmerkrankungen des Kindes sein, welche entweder mit Antibiotika oder in ernsten Fällen operativ behandelt werden müssen.
In seltenen Fällen haben Frühgeborene ein Loch im Herzen oder eine nicht voll funktionstüchtige Herzklappe. Mittlerweile können auch diese Fehler durch eine Operation oder Medikamente behoben werden.
Grundsätzlich stehen die Chancen, dass ein gesundes Baby aus einer Frühgeburt hervorgeht sehr gut.

Wichtig für die Eltern ist es auf mögliche Langzeitfolgen zu achten. Wenn sich beim Kind auffällige Entwicklungsstörungen oder Verzögerungen bemerkbar machen, sollte unbedingt ein Facharzt aufgesucht werden.

Eventuelle Symptome sollten frühzeitig erkannt werden, damit diese schnellstmöglich behandelt werden können. Denn je früher gehandelt wird, desto eher können Einschränkungen ausgeglichen werden.

Die Entwicklung sollte auch in der Schulzeit weiterhin beobachten werden, da sich einige Folgen häufig erst im späteren Kindesalter zeigen. Sinnvoll ist es sich bei Unsicherheiten und Fragen zunächst an den zuständigen Kinderarzt zu wenden. Dieser kann die Eltern im weiteren Zuge an die zuständigen Fachkräfte weiterleiten.