Inkubatorabdeckungen: Wieso, weshalb, warum?


Inkubatoren sind wichtige Werkzeuge, um die Umbegungstemperatur und die Luftfeuchtigkeit, die der Säugling braucht, zu regulieren. So wird sichergestellt, dass sich das Frühchen in seiner Umgebung wohlfühlt und keinem unnötigen Risiko durch die Umwelt ausgesetzt wird.

Dabei gibt es allerdings zwei Schutzfunktionen, die zwangsläufig vernachlässigt werden müssen. Den Schutz vor lauten Geräuschen und grellem Licht. Dies scheint auf den ersten Blick keine gravierende Problematik zu sein, ist aber doch wichtig für die optimale Entwicklung des Säuglings.

Bereits im Alter von 23 Wochen ist das Gehör soweit ausgebildet, dass es physiologische Reaktionen auf Umweltgeräusche auslösen kann. Kurze, laute Geräusche von mehr als 70db (die Lautstärke eines typischen Staubsaugers) kann beispielsweise zu einer erhöhten Herzfrequenz und einer Erhöhung des Blutdrucks führen. Daher empfiehlt die American Academy of Pediatrics (AAP) auch, dass der Geräuschpegel innerhalb der Inkubatoren auf einer neonatologischen Intensivstation nie über 45db steigen sollte. In der Realität ist dies allerdings kaum umsetzbar.

Was die Helligkeit betrifft, so sind deren Effekte dann am deutlichsten, wenn sie die Tageszeit nicht berücksichtigt. Helles Licht in der Nacht kann den zirkadianen Rhythmus des Säuglings stören, was sich wiederum in dem Schlafverhalten und vermehrtem Schreien des Säuglings äußert.

An dieser Stelle kommen Inkubatorabdeckungen ins Spiel. Sie helfen dabei, den Lichteinfall in das Innere des Inkubators zu regulieren. Zu diesem Zweck sind sie für gewöhnlich mit Öffnungen an allen Seiten des Inkubators versehen. Auf diesem Weg kann ein gewisser Lichteinfall garantiert werden, ohne dabei den Säugling zwangsläufig direktem, grellen Licht auszusetzen. Durch eine gewisse Stoffdichte werden Umweltgeräusche auch gedämpft, wobei man aber darauf hinweisen muss, dass sie natürlich nicht gegen Geräusche schützen, die durch den Inkubator selber ausgelöst werden.

Quellen:

Guyer C, Huber R, Fontijn J, et al. Cycled light exposure reduces fussing and crying in very preterm infants. Pediatrics. 2012;130(1):e145‐e151. doi:10.1542/peds.2011-2671

Kaneshi, Y., Ohta, H., Morioka, K., Hayasaka, I., Uzuki, Y., Akimoto, T., . . . Minakami, H. (2016). Influence of light exposure at nighttime on sleep development and body growth of preterm infants. Scientific Reports, 6, 21680. https://doi.org/10.1038/srep21680